Heute ist der letzte Tag der ursprünglichen Red.Line.Challenge. Ich bin zurück in Deutschland, zurück in Köln, zurück in meinem Leben.
Ich bin schon relativ viel gereist. Ich war in vielen Städten, wie Paris, Rom oder Istanbul und ich habe schon zwei große Wanderungen durch Spanien hinter mir. Bei kaum einer von diesen Reisen hatte ich das Gefühl, dass sie so viel verändert haben, wie diese Reise es getan hat. Als ich in Istanbul war, ist am ersten Morgen in der Stadt in der Nähe meines Hotels eine Bombe explodiert, es starben 12 Menschen. Am Abend zuvor, als ich ankam, hatte das Nachbarhaus gebrannt und ich habe mir angeschaut, wie man die Menschen aus den oberen Stockwerken gerettet hat. Trotzdem habe ich mich davon nicht abhalten lassen Istanbul zu entdecken. Trotzdem war die Zeit dort am Ende eine positive. Der Brand und die Explosion haben mich erschüttert und verunsichert und sie haben aus meinen ersten Tagen in der Stadt auch Tage der Angst gemacht, aber mir war nichts passiert und ich wusste, dass ich das Land jederzeit wieder verlassen kann, wenn ich es möchte. Diese Gewissheit begleitet mich und auch die meisten, die das hier lesen, auf allen unseren Reisen. Wenn es schwierig wird haben wir dank unserer Herkunft viele Hebel, die wir in Bewegung setzen können, um aus einer schwierigen Situation zu fliehen. Viele Menschen auf der Welt, genauer 70 Millionen andere, die auf der Flucht sind, haben keinen einzige dieser Hebel. Diese Menschen sind auf sich allein gestellt. Diese Menschen nennen wir „Flüchtlinge“.
Neueste Kommentare