Mein Name ist Moritz (Mo), ich bin 34 Jahre alt und Ich bin seit 2008 examinierter Gesundheits- und Krankenpfleger. Seit 2016 habe ich das Abitur. Im Moment bin ich Student der Ethnologie und der deutschen Sprache und Literatur an der Universität zu Köln. Ich treibe gerne Sport und interessiere mich schon lange für Kultur, Gesellschaft und Politik.


Ich habe 2017 schon einmal einen halbherzigen Versuch unternommen einen Blog zu starten und da klang mein „Über mich“ Text noch so:

„Ich interessiere mich sehr für Kunst, Kultur, Politik, Soziologie und andere Bereiche des zwischenmenschlichen Lebens in verschiedenen Gesellschaften. Aus diesem Grund studiere ich Ethnologie und Islamwissenschaften.

Ich war schon als Kind neugierig und habe gern drauflos gequatscht. Zum Teil mache ich das heute noch, was als Erwachsener aber nicht immer leicht ist und auch nicht immer gut ankommt. Grundsätzlich glaube ich, dass offene Worte etwas Wichtiges und Unverzichtbares sind. Besonders wichtig sind mir die Worte, die von Herzen kommen und die es schaffen andere Herzen zu öffnen. Worte sind etwas Mächtiges und so sollte man sie auch einsetzen. Mit aller Macht der Überzeugung. Dann verändern sie vielleicht die Welt.

Zur Zeit beherrscht vor allem ein Wort die Welt und das heißt Krieg. Ein Wort das, wenn es Wirklichkeit wird, jede Welt verändert, jede Welt zerstört. Ich möchte, dass ein anderes Wort seinen Platz einnimmt und diese Welt verändert, jede Welt verändert. Dieses Wort heißt Frieden. In diesem Sinne schreibe ich.“

Ich freue mich, dass ich gerade diesen Text von mir heute gefunden habe, weil an ihm für mich etwas deutlich wird. Menschen ändern sich. Aber sie ändern sich nicht radikal. Das gibt mir Gelegenheit etwas zur Naivität zu sagen.

„Naivität (im Deutschen umgangssprachlich auch Blauäugigkeit; zugehöriges Adjektiv naiv, von französisch naïf ‚kindlich‘, ‚ursprünglich‘, ‚einfältig‘, ‚harmlos‘, ‚töricht‘) kann als eine verkürzte, in dem allgemeinen Sprachgebrauch übergegangene Form von „nativ(e)“ (gebürtig, ursprünglich) angesehen werden. Im Allgemeinen werden Menschen als naiv bezeichnet, die Umstände und Handlungen nicht angemessen bewerten können. Oft gilt „naiv“ als Synonym für leichtgläubig, arglos, leicht verführbar oder unwissend.“

Auch wenn der Text erst 4 Jahre alt ist, habe ich das Gefühl, dass seitdem mehr passiert ist, als in den 10 Jahren davor. Ganz ehrlich, wenn „naiv“ etwas mit „nativ“ zu tun hat, würde ich auch heute für mich entscheiden, dass das etwas ist, das man sich bewahren muss. Es ist vielleicht einfach die Fähigkeit dem Geheimnis des Augenblicks einen Raum zu geben, unkontrolliert und unüberschaubar, gefährlich. Naiv sein, heißt für mich auch, der Phantasie Raum geben und das halte ich für wichtig, wenn es bewusst passiert. Das bedeutet aber auch, dass man keine penibel geschnittene Schablone über die Welt legen kann. 

Hannah Arendt sagt: Das Böse ist immer nur extrem, aber niemals radikal, es hat keine Tiefe, auch keine Dämonie. Es kann die ganze Welt verwüsten, gerade weil es wie ein Pilz an der Oberfläche weiterwuchert. Tief aber und radikal ist immer nur das Gute.“

Und gut gemeint war der Text zu 100%, aber ich könnte ihn heute nicht mehr mit der gleichen Überzeugung schreiben,  mit der ich ihn eben wieder neu gelesen habe. Trotzdem ist das Ziel im Kern geblieben nur mit etwas weniger die Welt „verlieben.“ Es bleibt am Ende auch der gleiche Wunsch, um des lieben Friedens Wille, aber wie macht man denn die Welt gesund? Wo gibt es da die Pille? Die Antwort werde ich, bei allem schreiben, letztlich wohl auch schuldig bleiben. In diesem Sinne nochmal Willkommen auf meiner Seite.

Quelle: https://beruhmte-zitate.de/zitate/1133859-hannah-arendt-das-bose-ist-immer-nur-extrem-aber-niemals-radika/.“