Die Red.Line.Challenge

Mein Name ist Moritz, ich bin 34 Jahre alt, Student der Ethnologie und deutschen Sprache und Literatur an der Universität zu Köln und ich bin seit 14 Jahren gelernter Gesundheits- und Krankenpfleger. Ich habe 4 Jahre (2011- 2015) im St. Marien- Hospital Köln auf der neurologischen Frühreha gearbeitet bis ich auf dem zweiten Bildungsweg mein Abitur gemacht habe. Gelernt habe ich der LWL- Klinik Warstein und auch nach meiner Zeit im St. Marien- Hospital habe ich noch in verschiedenen Bereichen der Krankenpflege gearbeitet. Derzeit arbeite ich neben dem Studium in einer Kindernotaufnahme.

Im letzten Jahr 2021 habe ich mit dem Rad eine Reise von Köln nach Lesbos unternommen und diese Reise hier dokumentiert. Hier findet ihr aber auch noch einiges mehr zum Thema Kultur, was mir so durch den Kopf gegangen ist.

Warum gerade mit dem Rad nach Lesbos? Weil dies der Ort ist , den man in der Öffentlichkeit mit der sog. Flüchtlingskrise verbindet. Mir hat es 2015 fast das Herz zerrissen, als wegen des Syrienkrieges, aber auch wegen anderer geopolitischer Probleme tausende von Menschen ihre Heimat verlassen mussten, um dann über die sog. „Balkanroute“ den Weg nach Europa zu suchen. Ich hatte damals direkten Kontakt zu Menschen aus Syrien und die Geschichten vom Krieg waren schrecklich.

Mittlerweile sind 6 Jahre vergangen und viele, unter anderem auch meine Bekannten, sind in Deutschland angekommen, aber es gibt trotz des Guten Willens vieler noch viele Probleme. Besonders die stärker werdende Rechte in Europa macht einen objektiven Blick auf die Thematik fast unmöglich. Unsere Politik wird getrieben von Fremdenhass und Ängsten, die es nicht zulassen, dass Europa eine einheitliche Linie findet.

Da ich das Gefühl habe, dass Derzeit, auch durch die Coronapandemie eine stillschweigend Grenzschließung stattfindet und immer noch keine europäische Einigung in Sicht ist, wollte ich gerne etwas tun. Vielleicht ist es ein Helfersyndrom, das meine Eltern, die beide selbst seit 40 Jahren Krankenpfleger sind, mir vermacht haben oder es ist einfach mein natürliches Unrechtsbewusstsein, aber mir ist es wichtig zu zeigen, dass die Rechte längst nicht alle Teile der Bevölkerung kontrolliert und das Hilfe immer noch möglich ist. Aus diesem Grund fahre ich und sammle Spenden für Organisationen, die helfen die Situation der geflüchteten zu verändern und ich habe die Hoffnung, dass durch meine Bewegung auch wieder Bewegung in das Thema kommt.

Ein hohes Ziel, aber nur wer sich hohe Ziele steckt, kann auch etwas erreichen und wenn es am Ende nur eine Kleinigkeit ist.

Ich habe in der Pflege gelernt mit Leid umzugehen und ich weiß, dass es oft schon hilft, wenn Betroffene merken, dass sie nicht alleine sind. Das ist mein Ziel, zeigen, dass wir sie nicht vergessen haben. Alleine werde ich das Ziel nicht erreichen, deshalb habe ich die Internetseite www.mmeichallenge.de gebaut und hoffe auf viel Unterstützung. Die Vereine, die ich unterstütze sind Hoffnung Leben e.V., die eine engagierte Bürgerin (Ursula Zednicek) vor einigen Jahren auf Lesbos ins Leben gerufen hat, sowie das Anyway in Köln, dass sich um homosexuelle Jugendliche kümmert, denn Homosexualität ist eine häufige Fluchtursache und die Neven Subotic Stiftung, die sich um Wasserversorgung unter anderem in Äthiopien kümmert, das wegen des aktuellen Bürgerkriegs vermutlich die nächste Flüchtlingswelle erleben wird. Ausserdem bin ich aktiv auf Instagram (mmeichallenge) und Facebook (Red.line.Challenge).