Quer durch die Welt.

Out for a „Walk“

Hey ihr Lieben!

Heute dachte ich, tue ich mal das, was ich wirklich am besten kann, ich laufe. Nachdem Bikel nicht mehr da ist und die Fahrräder vor der Tür kaputt sind, habe ich mich entschieden den Wanderer in mir zu aktivieren. Wandern ist die einfachste Art der Meditation, wenn man es richtig macht. Einfach laufen und dabei nicht beirren lassen, weder von der Hitze, noch vom Verkehr oder anderen Umständen. Der Weg ist hier ganz klar das Ziel und den musst du gehen, egal was kommt. Die Strecke heute war nicht besonders anspruchsvoll (vielleicht 15/20km), aber es gab einige Überraschungen.

First Step: raus aus Mytilini. Ab aufs Land und vor allem, weg vom Wasser. Man muss auch mal andere Wege gehen.

Anfangs gar nicht so leicht, denn auch zu Fuß muss man aufpassen hier. Roller, Autos, keine Bürgersteige. Zu Fuß bin ich aber entspannt damit. Also Musik auf die Ohren und erstmal der Straße nach bergauf. Es sollte nach Moria gehen. Nicht zu dem Lager, sondern zu einem alten römischen Aquädukt.

Es ist schön hier, keine Frage, aber es ist definitiv keine wohlhabende Gegend.

Wenn man so durch Griechenland spaziert oder auch in anderen südlichen Ländern, wird einem erst Bewusst, wie hoch deutsche Standarts sind. Wirklich sehr hoch. Glück für uns, dass es uns so gut geht. Wir sollten uns deutlich weniger beschweren und mehr das genießen, was wir haben, wofür haben wir es sonst? Google hatte dann die glorreiche Idee mich in ein Industriegebiet zu schicken, wo überall Hunde lagerten. Juhu. Oben auf dem Berg angekommen, war es besonders krass. Dreckig und viele mehr oder weniger freie Hunde. Ich rief ehrlich gesagt meine Eltern an, mir war es dort nicht geheuer.

Überall alte verfallene Häuser und eine Affenhitze.

Und viel, viel, sehr viel Müll, selbst in dem Olivenhain durch den ich kam, lagen alte Matratzen und Waschmittelverpackungen.

Als der erste Berg geschafft war und ich das Gefühl hatte, mich verfolgt grade kein Straßenhund mehr, enspannte ich etwas und genoß die Aussicht. Die war schon fantastisch und die Olivenbäume machten das ganze Bild zu etwas unvergesslichem.

Die Olivenbäume gaben etwas Schatten und man fühlte sich wieder, wie bei Homer, echt schön.

Der Blick aufs Meer beruhigt einfach immer.

Kurz danach wurde es aber wieder tricky. Google zeigte einen Weg an, der nicht existierte. Wie so oft. Da waren nur Bäume und ich suchte und suchte, bis ich einen Ziegenpfad fand, der relativ unwegsam, aber doch passierbar war. Das herauszufinden hat gedauert und ich fühlte mich etwas Lost im Olivenhain.

 

Dann kraxelte ich den Ziegenpfad entlang nach unten. Eigentlich ganz cool. Unten erwarteten mich dann wieder Hunde und zwei leicht angriffslustige Ziegenböcke, die ich mit lauten Rufen in die Flucht schlug. Dann erreichte ich endlich mein Ziel. Das Aquädukt bei dem kleinen Dorf Moria.

Wieder ein kleines Abenteuer geschafft, danach kam die Straße, der eigentliche Weg zum Aquädukt. Danke Google du Arschloch.

Immer wieder beeindruckend, was die Römer so alles konnten. Steht immer noch!

Das Dorf durchquerte ich dann ohne Halt, weil ich morgen vermutlich nochmal mit Ursula zum alten Lager fahren werde und ich wollte nicht zu viel vorwegnehmen. Ausserdem rief eine Bar am Strand nach mir. Als ich dort ankam war ich überrascht, denn die Bar lag genau gegenüber des Camps. Die Aussicht der Bar war das Camp. Ich beschloss von dort noch ein paar Bilder zu machen und nochmal den Weg von gestern zurückzugeben. Am Lager vorbei zurück nach Mytilini und das machte ich dann auch.

Der Weiße Streifen ist das Lager und man sieht hier deutlich, wie nah am Wasser das ganze gebaut ist.

Entlang der Straße waren dann auch wieder viele Lagerinsassen und Mitarbeiter unterwegs. Diesmal hielt ich aber nicht vor dem Lager an, denn ich wollte nicht verdächtig wirken, eine Erlaubnis habe ich ja leider noch nicht und man ist hier sehr, sehr aufmerksam von Seiten der Polizei. Es wirkt fast, als wolle man das ganze verbergen. Verständlich, ganz legal ist das hier sicher auch nicht, aber wen kümmert das, man kann die Schuld ja den „Wirtschaftsflüchtlingen“ und „Illegalen Einwanderern“ geben. Waffenlobby und Kriegstreiber werden nicht in die Pflicht genommen.

Auch hier überall Plastikmüll. Scheinbar wirklich ein Problem hier.

Ich beendete meinen „kleinen“ Walk trotzdem mit einem Sprung ins Wasser, denn die Hitze war kaum auszuhalten.

Morgen findet um 18:30 Uhr eine Zoomsitzung statt, falls ihr dabei sein wollt meldet euch gerne!

Bis dahin. Liebe Grüße.

Mo

2 Kommentare

  1. Ursula Zednicek

    Achja, kommt mir alles so bekannt vor 😉
    Und beim Lesen merke ich wieder, wie sehr ich die Insel liebe … keine Ahnung, warum … ist auch nicht wichtig 😀

    • Moethemei

      Die Insel ist ja auch liebenswert 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert