Rehoboth ist eine Stadt im heutigen Namibia mit einer wechselhaften Geschichte. Es liegt in der Nähe der Hauptstadt Windhuk und von dort auf halbem Wege zur Stadt Gibeon. Aus Gibeon stammte der Orlam Kaptein Hendrik Witbooi (1830- 1905). Die Orlam gehören zur Nama Ethnie und sind damit neben den Herero die einheimische ethnische Gruppe Namibias. Der Name Witbooi bezeichnet, wie Swartbooi, Untergruppen der Ethnie und geht auf die niederländische Sprache (Weißer bzw. Schwarzer Junge) zurück. Gemeint sind Menschen, die aus Beziehungen zwischen niederländischen Seefahrern und Afrikanern entstanden sind. Rehoboth war die Stadt der „Baster“, was ebenfalls eine Bezeichnung für Menschen „gemischter Herkunft“ gewesen ist. Die rheinische Mission aus Deutschland begann in den 1840er Jahren mit der Kolonialisierung Deutsch- Südwestafrikas.

Rehoboth heute.
Rehoboth liegt, nahe Windhuk, im Herzen Namibias.

Rehoboth wurde erst 1871 gegründet und ist nach der biblischen Stadt Rechowot benannt. Die aus Kapstadt stammenden Baster gründeten Rehoboth gemeinsam mit der deutschen „Schutzmacht“, da es direkt zwischen dem Gebiet der verfeindeten Herero, um Windhuk, und dem der Nama bei Gibeon lag und so häufig Ziel von Angriffen wurde. Man darf nicht vergessen, dass die Kapregion und das südliche Afrika bereits im 15. Jahrhundert von Seefahrern aus Portugal, den Niederlanden und Spanien bereist und bevölkert wurde.

Die deutsche „Mission“ Südwestafrika nahm im 19. Jahrhundert mit dem Kauf des Hafens Angra Pequena (Port. Kleine Bucht) durch den Kaufmann Adolf Lüderitz ihren Anfang. Man benannte den Hafen nach seinem Käufer um und begann die systematische Ausbeutung und „Missionierung“. „Lüderitzland“ blieb allerdings ohne nennenswerte Bodenschätze lange unattraktiv für seinen Besitzer, weshalb er es 1884 an die Südwestafrika Gesellschaft verkaufte, welche dann immer häufiger gewaltsame Auseinandersetzungen mit den einheimischen führte. Der sog. Kaptein der mit den Nama verwandten Orlam, Hendrik Witbooi, der zunächst den Kampf der deutschen gegen die Herero unter ihrem Führer Samuel Maharero unterstützte, stellte sich 1904 den deutschen entgegen. Ähnlich, wie die Schlacht am little big horn, in den USA, war die Schlacht am Waterberg die entscheidende Wende. Die deutschen schlugen die Herero in die Wüste zurück, riegelten sie ab und ließen sie dort verdursten.

Der neue Befehlshaber Lothar von Trotha ließ die Herero systematisch umbringen.

60.000 Herero waren zur Schlacht am Waterberg zusammen gekommen. Nach dieser vernichtenden Niederlage erklärte auch der Kaptein der Orlam, Witbooi, den deutschen den Krieg und kämpfte lange im Guerillakrieg gegen die deutschen Truppen. Mit seinem Tod 1905 starb einer der letzten großen Führer und der Widerstand unter den Nama verlor an Rückhalt. 1907 schloß man Frieden, der mit der internierung tausender Herero und Nama in Konzentrationslagern endete. 1911 lebten noch etwa 20.000 Herero. Insgesamt starben in der Zeit der deutschen Kolonialherrschaft (1884-1915) etwa 70.000 Menschen.

Hendrik Witbooi einer der Kaptein (Bezug zu Seefahrer Herkunft) genannten Anführer der Nama. Mit ihm starb der Widerstand.
Hier verhandelte man mit den Herero über einen Frieden. Lothar von Trothar beabsichtigte später die völlige Vernichtung.

Die Debatte OB ein Völkermord überhaupt stattgefunden habe, war so entwürdigend. Ich bin froh, dass es eine Anerkennung der Verbrechen gegeben hat, wenn auch nur ein geringer Teil Entschädigung gezahlt werden wird, wenn man bedenkt, dass diese Zeit das Land nachhaltig und grundlegend zerstört hat. Mir kommen die Kolonialisten vor, wie eine Krankheit, die das System, in das sie eingedrungen ist nachhaltig geschädigt hat. Heute gilt Namibia als eines der „reichsten“ Länder Afrikas. Die Arbeitslosenquote liegt allerdings bei über 30%. Erst seit 1994 ist Namibia unabhängig von Südafrika. Diese Unabhängigkeit und das Ende der deutschen Besatzung feiert man in Gibeon, der Heimat von Witbooi, noch heute.

Der Bahnhof von Gibeon ist scheinbar noch der gleiche, wie um 1900.
Auch Namibia lebt natürlich vom Tourismus wegen seiner großartigen Natur.

Übrigens, auch in Namibia ist der Bergbau eine tragende Säule der Wirtschaft, auch hier findet sich der Name AngloGold Ashanti. Goldabbau ist lukrativ, aber er ist auch eine enorme Belastung für die Umwelt.

„Es gibt erste Projekte“
Ob diese Projekte es in Zukunft bis nach Namibia schaffen werden?

So viel von mir zu Südwestafrika, es gibt aber auch vom ZDF Magazin einen Beitrag dazu, den verlinke ich unten. Nächstes Mal geht es weiter mit Kamerun. Bis dahin.

https://youtu.be/kFZKaXi7HyM