Ok, keine Ahnung, wo ich Anfang soll, der Tag war endlos lang…

Heute Morgen in Koper war ich schon totmüde. Aber das Städtchen hat seinen Charme.

Klein, aber fein.

Wie angekündigt wollte ich heute versuchen mit dem Zug von Koper (Slowenien) nach Rijeka (Kroatien) zu fahren. Eigentlich nur wegen der Zeit, aber jetzt leider auch wegen einem etwas anderen Problem (Hämorrhide). Nach 1000km fahren ein eher kleines, aber doch schmerzhaftes Problem, egal wie weich der Sattel ist.

Bikel genießt die Zeit ohne mich auf dem Sattel und macht sightseeing.

Das war jedenfalls der Plan. Am Bahnhof in Koper stellte sich das aber etwas anders da. Es fuhr dort an diesem Tag nur ein Zug und der fuhr Richtung Ljubljana, brachte mir also nix. Mit dem Bus würde gehen, meinte die Dame am Schalter, aber nur, wenn nicht zu viele andere mitfahren wegen dem Rad. Der würde dann aber auch nur ein Stück fahren, nach Pivka und dort müsste ich nochmal umsteigen mit etwa 4h Aufenthalt.

Müsste ich meinen Eindruck von Slowenien in drei Worte fassen, wären das grün, bergig und Meer.

Am Rand von Pivka sieht es noch etwas ärmlich aus, aber generell macht Slowenien den Eindruck eines modernen, selbstbewussten Landes.

Ich habe hin und her überlegt und mich dann für Bus und warten entschieden, eine andere Option wäre gewesen Ljubjlana anzuschauen und von dort morgen zu reisen, aber das wäre ein unnötiger Umweg und ich wollte einfach gerne nach Kroatien.

Die Busfahrt ging erstaunlich gut, aber das Warten in Pivka war etwas nervig und die Zugfahrt recht abenteuerlich. Beim Rad hat mir niemand geholfen sondern man schrie „GO, GO, GO!“ Aber zwei sehr nette Österreicherinnen haben schnell mit angepackt und mich gerettet. Dann wurden wir vor und nach der Grenze von der Polizei kontrolliert. Dann stimmte mein Ticket nicht und ich sollte in Kuna bezahlen, die ich noch nicht hatte.

Der Grenzbahnhof zu Kroatien. Kontrolle inklusive, ging aber zum Glück schnell.

Heute wurde mir wirklich bewusst, dass diese Region Europas anders tickt, als die, die ich bisher kannte. Alles etwas wilder irgendwie, aber das macht es auch spannend. Insgesamt fühle ich mich noch etwas fremd. In Rijeka bin ich nun der einzige Gast in einem Hostel und der Gastgeber hat mich erstmal total überfordert mit seiner sehr offenen Art. Absolut gastfreundlich, aber für meine etwas abgekühlte Nordeuropäer Seele etwas viel Feuer.

Der erste Blick auf Kroatien war schon mal vielversprechend.

Ich lass mich gerne vom Feuer anstecken und bin auf die nächsten Tage sehr gespannt

 

PS: in den 4h habe ich auch Pivka einen neuen Freund gefunden! Banane mag er besonders gern.