Heute morgen musste ich schweren Herzens Triest hinter mir lassen und weiter nach Slowenien fahren. Aus dem schweren Herzen wurde dann aber schnell die übliche Mischung aus Angst und Adrenalin, die mich bisher gut durch den italienischen Verkehr gebracht hat.
Generell ist mir Religion als ideologisch feststehendes Konstrukt oft fremd, aber trotzdem fühle ich mich wohl, wo man hofft und betet, denn Hoffnung und Liebe sind einfach der Kern jeder Spiritualität, leider machen Kirchen daraus oft ein exklusives Erlebnis und das verstehe ich bis heute nicht. Der Balkan mit seinen vielen Religionen ist wahrscheinlich darum auch eine Art Pulverfass. Schade.
Kurz nach der Grenze sah die Welt dann schon ganz anders aus. Die Slowenen haben ein Herz für Radfahrer und Fußgänger, weshalb die Radstrecken gut ausgebaut und ausgeschildert waren. Nach Koper, durch das ich eigentlich nur durchfahren wollte, führte der Weg ein paar Kilometer an der Küste lang, echt ein Traum. Leider mit dauerhaftem Gegenwind.
Der erste Campingplatz den ich angesteuert habe war leider voll und man sagte mir das sei in der Gegend wohl überall so. Ich bin trotzdem weiter, aber etwas später zog ein dickes Gewitter auf und ich entschied zurück nach Koper in ein Hostel zu fahren.
Dort angekommen verstand mich erstmal keiner und außer Zdravo und Hvala, Hallo und Danke, kann ich nix. Zum Glück löste sich das Problem, als der Sohn zurück kam, der gut englisch sprach.
Die Stadt ist sehr schön! Slowenien ist irgendwie anders, aber auch schön bisher. Vor allem aber eben fahrradfreundlich. Trotzdem geht’s es morgen wahrscheinlich mit dem Zug nach Rijeka Kroatien, damit ich nicht zu viel Zeit verliere beim überqueren der recht bergigen Landzunge.
Mal schauen, was morgen noch passiert. Freue mich. Bis dahin!
Liebe Grüße
Mo
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